JBF Maschinen GmbH
Flurstr. 8
Anfahrt Kundenzentrum: Bachäcker 20
D-88367 Hohentengen
Im Vergleich mit Papier enthält jede Festplatte – ungeachtet ihrer Speicherkapazität – eine ungleich größere Informationsmenge. Diese kann aus privaten, geschäftlichen oder geheimen Daten bestehen. Wenn eine Festplatte ausgemustert wird, sei es wegen höheren Speicherbedarfs, weil das Gerät, in dem die Festplatte verbaut ist, verkauft bzw. aus dem Leasing zurückgegeben wird, oder weil die Festplatte defekt ist, sollen bzw. müssen die enthaltenen Daten entsprechend der jeweiligen Datenschutzanforderungen sicher gelöscht werden. Eine funktionsfähige Festplatte kann mit zertifizierter Software gelöscht werden, was jedoch ein zeitaufwändiger Prozess ist. Sicherer und wirtschaftlicher ist es, die Festplatte zu schreddern. Bei einer defekten Festplatte sind Schreddern oder Degaussen die einzig möglichen Optionen. Beide zerstören die Festplatte, wobei das Schreddern gegenüber dem Degaussen den Vorteil bietet, dass man die erfolgreiche Datenlöschung ohne Hilfsmittel mit einem Blick erkennen kann.
Konventionelle 5 1⁄4” und 3 1⁄2” Festplatten sind massive Blöcke aus verschiedenen Metallen, die auch gehärtete Achsen und Kugellager sowie Seltene-Erden-Magnete enthalten, die eine Zerkleinerung noch anspruchsvoller gestalten. Hierfür sind ausreichend Antriebsleistung, geeignete Geometrien und sorgfältig ausgewählte Materialien der Schneidemesser ausschlag- gebend. JBF verkauft Maschinen mit der bewährten Zwei-Wellen-Technologie mit niedrigen Drehzahlen für einen geschmeidigen Zerkleinerungsvorgang und geringe Funkenbildung sowie Wärmeerzeugung. Wegen der extremen Belastungsspitzen, die kein Kettenantrieb auf Dauer aushält, setzt JBF ausschließlich besonders üppig dimensionierte Getriebemotoren sowie DirectDrive- Technologie mit einer geschraubten Flanschverbindung zwischen Getriebe und Schneidwellen ein.
Abhängig von den gespeicherten Daten können verschiedene Vorgaben gelten. Für private und geschäftliche Daten gibt die DIN 66399 Vorgaben zu den erforderlichen Partikelgrößen. Regierungsstellen, Streitkräfte und Geheimdienste haben ihre eigenen Vorschriften (NATO-SDIP, CPNI, DIPCOG,...). Für niedrige und mittlere Sicherheitsanforderungen ist ein einfacher Schneidvorgang ausreichend, wie in den JBF-Maschinen HD 15/40, HD 18/54, HD 38/50, HD 54/60. Höhere Sicherheitsanforderungen erfordern kleinere Partikelflächen, die in einem einzigen Schnitt nicht erzeugt werden können. Dies kann durch die Kombination von zwei Schneidwerken wie im JBF HD 38/50 DUO erreicht werden, oder bei der Ausrüstung des Schneidwerkes mit einem Sieb, wie bei den JBF HD 38/50 und JBF HD 48/50. Hier lässt ein Lochsieb unter dem Schneidwerk nur kleine Partikel durch die Löcher des Siebes in den Auffangbehälter fallen, während größere Partikel im Schneidwerk zurückgehalten und immer weiter zerkleinert werden. Diese Maschinen können mit verschiedenen Sieben ausgestattet und so innerhalb mehrerer Minuten an verschiedene oder sich ändernde Sicherheitsvorgaben angepasst werden.
Arbeitsschutz:
Je nach Vernichtungsgut können verschiedene Substanzen durch das Schreddern freigesetzt werden. Nach der Handlungsanleitung des Bundesamtes für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) für Elektroschrottrecycling sollen Arbeiter im Schredder-Raum nicht essen, trinken oder rauchen und dort sollen auch keine Schwangeren eingesetzt werden. Weitere Informationen können der Handlungsanleitung oder anderen relevanten Unterlagen entnommen werden.
Entsorgung & Recycling:
Festplatten bestehen hauptsächlich aus Stahl, Aluminium, Zinkdruckguß, Seltene-Erden-Magneten und Platinen mit ihren üblichen Bauteilen. Andere Datenträger wie Magnetbänder bestehen aus verschiedenen Kunststoffen. Schreddern erzeugt viele sortenreine Partikel, die für nachfolgende Sortierprozesse gut geeignet sind. JBF empfiehlt, zu überprüfen, ob vor Ort besondere Vorschriften über die Behandlung von Elektroschrott und Datenträgern einzuhalten sind.
Akkus: Es wird streng empfohlen, alle Akkus bzw. Batterien vor dem Schreddern zu entfernen. Diese sollen nicht beschädigt oder geknickt und die Kontakte mit Klebeband zur Vermeidung von Kurzschlüssen abgeklebt werden, da ansonsten – besonders bei den weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus – Brand oder Explosion des Akkus drohen. Wenn ein Ausbau unmöglich ist, empfiehlt JBF, den Auffangbehälter während des Schredderns zu überwachen und danach außerhalb von Gebäuden in sicherer Entfernung zu lagern. Die geschredderten Partikel könnten sich auch Stunden oder Tage nach dem Schreddern noch entzünden.
Für höhere Durchsatzanforderungen sind größere und leistungsfähigere Maschinen verfügbar, die alle an einer Dreiphasen- Spannungsversorgung betrieben werden, die direkt auf vorbereitete Klemmen im Schaltschrank des Schredders aufgelegt wird. Dies sind z.B. die Modelle JBF HD 48/50 und JBF HD 70/74.
Für eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Sicherheitsanforderungen (z.B. bei einem Schredder-Dienstleister) können zwei Schneidwerke in einer Maschine kombiniert werden. Im Vorzerkleinerer werden die Datenträger immer in 30 mm breite Partikel geschnitten. Ein von Hand innerhalb von Sekunden verschiebbarer Trichter unterhalb des Vorzerkleinerers leitet die 30 mm breiten Partikel aus dem Vorzerkleinerer entweder direkt in den Auffangbehälter oder in den Nachzerkleinerer zur weiteren Zerkleinerung. Der Nachzerkleinerer kann alternativ ohne oder mit Sieben von 30 bis 3 mm Lochdurchmesser betrieben werden, sodass viele unterschiedliche Partikelgrößen mit derselben Maschine erzeugt werden können. Hierfür steht Ihnen z.B. JBF HD 38/50 DUO zur Verfügung.
Weitere Maschinentypen und Kombinationen können auf Anforderung verfügbar gemacht werden. Schildern Sie unserem Vertrieb Ihre Anforderungen, um ein entsprechendes Angebot für eine maßgeschneiderte Lösung zu erhalten.
Festplatten-Schredder JBF HD 54/60